Am 28.09.2011 veröffentlichte die "Schweriner Volkszeitung" auf den Regionalseiten für  Parchim, Ludwigslust, Sternberg u.a. nachstehenden Bericht von Christiane Großmann unter der Überschrift:

Gemeinsam stark gegen die Krankheit

Regionalgruppe der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V. besteht  fünf Jahre und plädiert für mehr Austausch der Selbsthilfegruppen untereinander

 

Parchim, Als Uwe Rathke, für den Sport stets ein wichtiger Bestandteil seines Lebens war,  die Diagnose Parkinson bekam, brauchte er eine Woche, um das Unabänderliche zu begreifen. Dann schwor er sich, sich nicht von der Krankheit unterkriegen zu lassen und nur noch nach vorn zu schauen. In dieser Situation fiel ihm eine Zeitungsnotiz über die Parchimer Regionalgruppe der Deutschen Parkinson Vereinigung in die Hände:  „Ich habe mich der Gruppe angeschlossen und es bis heute nicht bereut“, sagt Uwe Rathke. Als Betroffener unter Betroffenen fühlt er sich seit mittlerweile vier Jahren in diesem Kreis  in jeder Hinsicht akzeptiert: „Wer in der gleichen Situation ist, kann am besten nachempfinden, wie man drauf ist“,  lautet die Erfahrung des 61-Jährigen aus Frauenmark. Für ihn sei die Gruppe Sozialkontakt, Motor, Gemeinschaft, in der man auch seine Wünsche und Sorgen ungefiltert aussprechen kann, in der man gemeinsam lacht, gesellige Stunden miteinander verbringt,  zusammen etwas unternimmt, sich  tröstet. Und   sich  zum Beispiel beim  Rehabilitationssport gegenseitig anspornt. Regelmäßige Bewegungstherapie unter fachlicher Anleitung ist das A und O im Kampf gegen das Fortschreiten der heimtückischen Krankheit. Man geht davon aus, dass die regelmäßige Bewegungstherapie dafür genau so wichtig ist wie die notwendige Medikamentenverordnung. Fünf Jahre lang, seit der Gründung der Parchimer Regionalgruppe, war Physiotherapeutin Dagmar Gromoll von der Physiotherapiepraxis Tiedge den Betroffenen eine einfühlsame Begleiterin. „Sie hat es wunderbar verstanden, sich auf jeden Einzelnen als Teil der Gruppe individuell einzustellen. Das motivierte uns alle sehr“, blickt Christian Weise auf die Zeit zurück.

Kein Wunder, dass es allen  ein wenig schwer ums Herz wurde, als bekannt wurde, dass Dagmar Gromoll sich beruflich verändert und deshalb aus unserer Region wegzieht. Inzwischen hat sich Physiotherapeutin Anett Langer bereits mit der Gruppe bekannt machen können.

Christian Weise gehörte vor fünf Jahren gemeinsam mit Brigitte Ziegler, Margarete Brüggemann aus Parchim und Doris Warncke aus Garwitz und anderen zu den Gründern  dieser Selbsthilfegruppe zur Krankheitsbewältigung und Überwindung der Selbstisolation.  Ca. 40  Betroffene sowie ihre Angehörigen fühlen sich hier inzwischen  aufgehoben und verstanden. Sie möchten anderen ausdrücklich Mut machen:  Die Befürchtung, man werde bei den Treffen stets daran erinnert, was Parkinson mit einem selbst machen kann, scheint auf den ersten Blick verständlich. „Denn keiner weiß, was der nächste Tag bringt“, hält Uwe Rathke entgegen und fügt noch hinzu: „Wir unterhalten uns doch nicht ständig über die Krankheit. Wir wollen uns unseren Lebensoptimismus bewahren und die Situation gemeinsam bewältigen.“

Als Interessenvertretung der Parkinsonkranken sowie  ihrer Angehörigen möchte sich die Selbsthilfegruppe auch öffentlich Gehör verschaffen und den Finger, wenn es nötig ist,  in die Wunde legen: Warum werde der gesetzliche Anspruch auf Rehabilitationssport z. B. von den Krankenkassen so unterschiedlich,  ja willkürlich ausgelegt, wenn es um die Bewilligung von Folgeverordnungen geht? Dass  bisher alle Patientenbemühungen bis hin zu einer gemeinsamen Unterschriftensammlung von Selbsthilfegruppen, wieder eine neurologische Sprechstunde in der Kreisstadt zu etablieren, zum Scheitern verurteilt wurden, empfindet Christian Weise als besonders schmerzlich: Betroffene aus dem Parchimer Raum  seien gezwungen, bis hin nach Schwerin, Sternberg, Ludwigslust oder Plau am See zu fahren, was für die Erkrankten, aber auch für deren Begleitpersonen unzumutbare Härten bedeutet. Hier würden Kosten auf Kosten der Patienten gespart, kritisiert die Regionalgruppe.

Christian Weise ist sich mit vielen Mitbetroffenen einig, dass Selbsthilfegruppen erfolgreicher Lobbyarbeit leisten könnten, wenn sie sich untereinander stärker vernetzen würden. Sein Anstoß: „Wir sollten in Parchim mehr zusammen machen“.

Christiane Großmann

 

 (01.11.2011)

 Auf der halbseitigen  Berichterstattung wurde weiterhin unter   der Rubrik "Hintergrund" über die Krankheit Parkinson informiert sowie über Kontaktmöglichkeiten zur Gruppe, Angebote und Veranstaltungen berichtet.

(03.11.2011)  

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Unsere erste Zuschrift erhielten wir am 17. 02.2011 von Veronika Werkner  (veronika.werkner@springer.at) als Presse-Info: (Werbung!)

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